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Auf den nächsten Seiten haben wir unsere Bücher- und Filmtipps zur Vertiefung der Themen Menschenhandel und Prostitution für Sie zusammengefasst


Buchtipps


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"Menschenhandel: Die Rückkehr der Sklaverei"

Menschenhandel bringt Umsatz – und das nicht zu knapp. In der internationalen Kriminalität kommt ihm nahezu gleich viel Bedeutung zu wie dem Drogenhandel. Und der ist der lukrativste Wirtschaftszweig der Welt. Was vielen nicht klar ist: Deutschland ist Umschlagplatz Nummer 1 für die Ware Mensch in Europa. Mitten in unseren Städten existiert eine dunkle Parallelgesellschaft: Zwangsprostitution, Kindersex, illegale Arbeiter, Organhandel oder Kinderbanden. Thomas Schirrmacher klärt auf und zeigt, wie jeder Einzelne helfen kann.

Seit dem Erscheinen 2011 wurde das Buch bereits dreimal nachgedruckt und u.a. hinsichtlich des Prostitutionsgesetzes und der Umsetzung der EU-Richtlinien zur Bekämpfung des Menschenhandels komplett überarbeitet, ergänzt und auf den aktuellsten Stand gebracht. Mit dem Kapitel "Praktisch helfen", der den Leser zum eigenen Handeln herausfordern will und den umfangreichen Literaturhinweisen stellt das Buch in erster Linie eine Einsteigerlektüre in diese Problematik dar - aber ist durch die Berücksichtigung des Nordischen Modells gleichzeitig ein klares Plädoyer für die Notwendigkeit weiterer Veränderungen. 

(Thomas Schirrmacher, SCM Hänssler Verlag, Holzgerlingen 2018)

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Prostitution heute. Befunde und Perspektiven aus Gesellschaftswissenschaften und Sozialer Arbeit

Ebenso skandalisiert wie verharmlost ist die Praxis gewerblichen Geschlechtsverkehrs immer wieder Gegenstand kontroverser gesellschaftlicher Debatten. Undeutlich bleibt dabei oft, was genau gemeint ist und über wen gesprochen wird. Die rechtliche Lage, die sozioökonomische Position, die Profiteure und die Benachteiligten eines sich ständig verändernden Milieus müssen nämlich ebenso berücksichtigt werden wie die Orte von Prostitution und das Geschlecht der Betroffenen. Dieser Sammelband möchte gegenwärtige Strömungen und Auffassungen sichtbar machen, Ursachen und Motive von Prostitution argumentativ aufbereiten, die Nachfrageseite und ihre Rolle im Prostitutionssystem beleuchten, den Einfluss medialer Sujets nachzeichnen und auch die Probleme benennen, die im Rahmen der Feldforschung entstehen. Zudem stellt der Band wichtige Beratungs- und Ausstiegsangebote vor, die insbesondere in Deutschland und Schweden verfolgt werden. Neben sozialwissenschaftlichen Blickwinkeln und sozialarbeiterischen Interventionsmöglichkeiten bei von Gewalt betroffenen Menschen in der Prostitution stehen vor allem Betroffene mit ihren Erfahrungen im Mittelpunkt. Stimmen aus der Praxis der Sozialen Arbeit prägen den abschließenden Schwerpunkt des Buches und berichten von den Erfahrungen aus der täglichen und praktischen Arbeit im Milieu.

(Angelina| Piasecki |Schurian-Bremecker, Tectum Verlag 2018)

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Entmenschlicht: Warum wir Prostitution abschaffen müssen

Als Huschke Mau mit 17 Jahren vor ihrem gewalttätigen Stiefvater flieht, beginnt für die junge Frau ein knallharter Kampf ums Überleben. Ein Polizist, der die Notlage und ihre prekäre Lebenssituation schamlos ausnutzt, wird ihr erster Zuhälter. Drogenabhängig und alkoholsüchtig prostituiert sie sich zehn Jahre, bis endlich der Ausstieg gelingt.

Heute promoviert Huschke Mau und engagiert sich ehrenamtlich in ihrem selbstgegründeten Netzwerk Ella, das sich für die Abschaffung der Prostitution einsetzt und Frauen beim Ausstieg aus der Szene unterstützt.

MIt ihrem Buch möchte Huschke Mau über die MIssstände des Milieus aufklären und anhand ihrer eigenen Geschichte von den Umständen erzählen, die Frauen in die Prostitution treiben. Ihr Ziel: der gesellschaftliche Ausstieg aus der Prostitution und die Bestrafung von Männern, die Sexkauf in Anspruch nehmen.

Huschke Mau, Edel Books, 2022

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Sklaverei. Eine Menschheitsgeschichte von der Steinzeit bis heute  

»Sklaverei« – das Wort lässt an afrikanische Arbeiter auf amerikanischen Plantagen denken. Doch Verschleppungen und Zwangsarbeit gab es schon, als die Menschen gerade erst sesshaft geworden waren, und es gab sie so gut wie überall.

Michael Zeuske führt in dieser umfassenden Darstellung durch die gesamte Geschichte der Versklavten und der Sklaverei in allen Weltgegenden. Er macht seine Leser mit chinesischen Kindersklaven genauso bekannt wie mit osmanischen Elitesklaven oder den »Hofmohren« in preußischen Residenzstädten. Und er blickt in die Gegenwart. Denn auch heute werden Menschen noch wie Waren behandelt – von der Zwangsprostituierten bis hin zum Kindersoldaten.

Michael Zeuske, Reclam, Durchges. und aktual. Neuausgabe 2021

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Schneewittchen und der böse König  

Katharina kommt aus einer guten Familie, aber sie fühlt sich oft unverstanden und sehnt sich nach Liebe und Aufmerksamkeit. Das Mädchen verliebt sich in den einfühlsamen Reitlehrer Heinz, der ihr eine gemeinsame Zukunft auf einem Reiterhof verspricht. Doch insgeheim verfolgt er einen grausamen Plan: Katharina soll für ihn als Prostituierte anschaffen gehen. Für das junge Mädchen ist das der Beginn eines elf Jahre langen Martyriums. Sie ist auf die perfide Masche eines Loverboys hereingefallen. Zusammen mit Babara Schmid gelingt es ihr, ein eindringliches Bild einer destruktiven Beziehung und eines Psychopathen zu zeichnen und zu zeigen, wie er durch Manipulation und Entfremdung einen unbedarften Teenager auf seine Seite ziehen konnte.

Katharina M./Barbara Schmid, mvg Verlag, 2020

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Piff, Paff, Puff 

Die Journalistin Aline Wüst recherchierte in den vergangenen zwei Jahren im Rotlichtmilieu. Sie sprach mit rund hundert Frauen, die sich aktuell prostituieren oder in der Vergangenheit Geld mit Sex verdienten. Sie sass viele Abend im Puff, reist mit einer Bulgarin in ihr Heimatdorf, trieb Geld von einem Freier ein, fror am Strassenstrich und fläschelte in Bukarest das Baby eines Menschenhändlers. «Piff – Paff – Puff. Prostitution in der Schweiz» ist eine eindrückliche Reportage, in der sowohl Prostituierte als auch Freier, Bordellbetreiberinnen, Anwälte und Polizisten sowie Medizinerinnen und Psychologen zu Wort kommen.

Aline Wüst, mvg Verlag, 2020

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"Gerne will ich wieder ins Bordell gehen..."

Die für die deutsche Wehrmacht errichteten Bordelle sind ein bislang wenig erforschtes Gebiet der Geschichte. Die in sie verschafften Frauen sind bis heute nicht als Opfergruppe anerkannt. Nicht selten wurde den jungen Frauen vorgeworfen, sich freiwillig für die Bordelle gemeldet zu haben. Auch in der Kriminalpolizei-Akte der polnischen Verkäuferin Maria K. aus Posen steht dieser Vermerk. Aber was hat er zu bedeuten? Durch die Rekonstruktion der konkreten Lebenssituation von Maria K., die die Besatzer innerhalb weniger Monate von einer jungen Frau in fester Anstellung und mit festem Wohnsitz zu einer obdach- und arbeitslosen, vorbestraften "Prostituierten" machen, die letztendlich wegen mehrerer Fluchtversuche aus dem Wehrmachts-Bordell in das Vernichtungslager Auschwitz eingeliefert wird, wird deutlich, dass von "Freiwilligkeit" beim Vorgehen der Wehrmachtsführung, der Kriminalpolizei und der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) keine Rede gewesen sein kann. Zusätzlich wird der Blick auf die soldatischen Freier gerichtet: Wer waren sie? Was dachten sie über die Frauen in den Bordellen und über Frauen allgemein? Was hat die Errichtung von Wehrmachtsbordellen mit der sexuellen Gewalt deutscher Besatzer in den besetzten Ländern zu tun? Und: Kann es sein, dass deutsche Soldaten nicht nur von der sexuellen Bereitstellung gezwungener Frauen in den Bordellen profitierten, sondern aktiv an deren gewaltsamer Verschaffung in diese Einrichtungen teilnahmen? Für die Beantwortung dieser und weiterer Fragen hat Anne S. Respondek in deutschen und internationalen Archiven recherchiert. Ihre Dokumentation zeichnet das Leben von Maria K. stellvertretend auch für die anderen, "namenlos" gebliebenen Frauen aus den Wehrmachts- und KZ-Bordellen nach.

Anne S. Respondek, Marta Press, Hamburg 2019

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Enthüllungen. Das Leben fickt am härtesten.

Rotlicht. Rampenlicht. Knast. 

Das sind die ungewöhnlichen Koordinaten, die das Leben von Deutschlands berühmtester Ex-Nutte bestimmen. Eigentlich hatte Ewa Malanda den Absprung aus der Prostitution schon geschafft und sich als Rapperin eine vielbeachtete Karriere in der Musikindustrie aufgebaut. Doch mit der Prominenz endeten die Probleme nicht. Ewa rutschte in die Kriminalität ab, 2017 stand sie vor Gericht und muss nun für Jahre in den Knast. Zuvor erzählt Schwesta Ewa noch die ungeschönte Wahrheit über ihr Leben. Von ihrer traumatischen Kindheit, ihrer Vergewaltigung und dem Abdriften in das Rotlichtmilieu. Dabei wirft sie auch einen schonungslosen Blick auf die Abgründe unserer Gesellschaft und erzählt Geschichten, die die Fassaden des Bürgertums bröckeln lassen.

Schwesta Ewa, Riwa, München 2019

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Rechtliche Prävention von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. 

Ein Rechtsvergleich unter besonderer Berücksichtigung der Prostitutionspolitiken Deutschlands und Schwedens.

Die Arbeit befasst sich mit der Umsetzung der internationalen Vorgaben zu Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung in Schweden und Deutschland.

Lena Vogeler, LIT Verlag, Berlin 2018

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Körper sucht Seele. Eine Psychotherapeutin blickt zurück auf ihre Zeit als Prostituierte

"Mein erster Kunde: ein Mann um die vierzig. Mein letzter Kunde: ein Monteur im Hinterzimmer eines Striplokals. Dazwischen: zwei lange Jahre als Hure, Hunderte 'Kunden' - Extremerlebnisse. Ich habe in manchen Phasen meines Lebens weder gewusst, ob ich aus der 'Nummer' lebend herauskommen kann, noch es für möglich gehalten. Diese Erinnerung ist in mir stets wach und lebendig. Sie wirkt in mir wie ein Mahnmal, denn es hätte alles auch anders kommen können."Dreißig Jahre später, als Psychotherapeutin, blickt Anna Schreiber zurück auf Not und Schicksal in der Prostitution - auf ihr eigenes Leben. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen gelingt es ihr, die verborgene Dynamik des käuflichen Sex' aus der Sicht der Prostituierten wie auch des Freiers deutlich werden zu lassen

Anna Schreiber, Versus/taotime GmbH, 2018

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Liebe Männer, wir müssen reden! Gegen Sexkauf im 21. Jahrhundert

Diplompsychologin Gisela Jaspersen informiert in ihrem Buch über die historische Einordnung von Prostitution, die verschiedenen Facetten der negativen Seiten des Prostitutionsgeschäfts und regt eine Neuorientierung in Bezug auf die heutigen Männerbilder an. Die Autorin möchte mit ihrem Buch in erster Linie die Männer erreichen, die als heterosexuelle Freier aktiv sind und sexuelle Leistungen von Mädchen und Frauen kaufen. Zugleich ist das Buch aber auch eine gute Zusammenstellung für Partnerinnen, Elternteile oder Jugendliche, die grundlegendes Wissen über Prostitution in Deutschland erfahren möchten.

Gisela Jaspersen, Marta Press, Hamburg 2018

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Rotlicht

Alles begann mit dem altmodischen Plüsch eines Sexshops. Als Kind traute sich Nora Bossong nur, ihn aus den Augenwinkeln zu betrachten. Als junge Frau aber wagt sie sich in jene Geheimzone, in der Lust nackte Arbeit ist und unsere Sexualität und der Kapitalismus frontal aufeinanderprallen. Sie trifft harmlose Studenten bei Dildo-Präsentationen und altersweise Pornoproduzenten. Sie steht in schäbigen Sexkinos und am Salat-Buffet eines Swingerclubs. Mit funkelnder Beobachtungsgabe erzählt Nora Bossong von einer Gesellschaft, die das Verruchte immer abwaschbarer gestaltet. Und sie stellt die Frage, warum das Rotlichtmilieu die echte Wollust nur an den Mann bringen will – und niemals an die Frau.

Nora Bossong, Hanser, 2017  

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Lea Ackermann. Der Kampf geht weiter – Damit Frauen in Würde leben können   

»Wäre Schwester Lea Ackermann nicht bei ›Unserer Lieben Frau von Afrika‹ gelandet, hätte sie auch Revolutionärin oder Staatschefin werden können. Ihre Mischung von Gerechtigkeitssinn, Empörung und Handlungsfähigkeit ist explosiv«, bescheinigt ihr niemand Geringeres als das Frauenmagazin EMMA.

Lea Ackermann hängte ihre Bankkarriere an den Nagel und ging als Ordensschwester nach Afrika. Die Begegnung mit dem Elend von Zwangsprostituierten veränderte ihr Leben. Ihr Hilfswerk für Frauen in Not, SOLWODI (Solidarity with Women in Distress), ist längst international verbreitet.

Von Michael Albus ließ sie sich herausfordern, sehr persönlich zu erzählen – wie sie wurde, was sie ist; woher die Kraft kommt, etwas zu bewegen; was sie wütend macht; warum sie trotzdem fröhlich bleiben kann; woran sie glaubt und worauf sie hofft. Offene Worte einer mutigen Frau.

Michael Albus, Patmos, 2017

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Sklaverei und moderner Menschenhandel. Schrei nach Freiheit und Gerechtigkeit

Als ich begann mich mit dem Thema Sklaverei zu beschäftigen, ahnte ich nicht, wie viele Facetten in diesem Thema enthalten sind. Deshalb erhebe ich auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Nach der Einleitung beleuchte ich im zweiten Teil die Geschichte der Sklaverei. Vor allem interessiert mich dabei die Frage, wie die Bibel zur Sklaverei steht. Ist der Gott des Alten Testamentes wirklich ein rachsüchtiger, rassistischer Gott? Diesen Spuren möchte ich folgen, sie erkunden und Antworten finden. In einem dritten Teil erforsche ich die Bedeutung der Sklaverei heute und was wir dagegen tun können. Im vierten Teil beschreibe ich ein thematisch „heißes“ Eisen, nämlich die Rituelle Gewalt. Im letzten Teil meines Buches berichte ich ganz aktuell über „Schlepperbanden“.

In meiner Arbeit als Seelsorger, Berater und Coach habe ich oft auch mit Geschichten gearbeitet. Der narrative Ansatz in der Beratung ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit. Geschichten können heilend wirken. Jede Geschichte bearbeite ich speziell für jeden Klienten. An einigen Stellen in meinem Buch werde ich eine Geschichte weitergeben in der Hoffnung, dass sie auch in Ihrem Leben Spuren hinterlässt.

Bei den verschiedenen Anreden werde ich mit der weiblichen und männlichen Form spielen. Gemeint sind aber alle. Dies gilt auch und gerade für die verschiedensten Religionen.

Lothar Franz, Verrai Verlag, Stuttgart 2017

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Mythos "Sexarbeit". Argumente gegen Prostitution und Sexkauf

Seit einigen Jahren wird in Deutschland wieder verstärkt über Prostitution diskutiert. Die weitreichende Liberalisierung des Prostitutionsmarkts, die 2002 erfolgte, ist gescheitert. Die neuen Gesetze von 2016 stellen ein Wunderwerk an Regulierung dar, lösen jedoch nicht die Probleme. Denn zu den grundsätzlichen Fragen nehmen sie keine klare Haltung ein. Ist Prostitution »Arbeit« und sollte normalisiert und »professionalisiert« werden? Oder ist sie ein patriarchales Unterdrückungsverhältnis, dessen langfristige Überwindung es anzustreben und dessen Opfer es konsequent zu schützen gilt? Ist Sexkauf die Inanspruchnahme einer »Dienstleistung«? Oder ist er eine Form sexueller Gewalt, die gravierende Traumata verursacht? Die Autorinnen argumentieren für letztere Sichtweise und untermauern dies mit Erkenntnissen ausTrauma- und Prostitutionsforschung. Die Erfahrungen mit den nordischen Sexkaufverboten und die innerlinke Debatte dazu werden ebenso dokumentiert wie die internationale Bewegung gegen Prostitution. Neben der Herausgeberin haben Ingeborg Kraus, Manuela Schon, Marie Merklinger und Huschke Mau Beiträge in diesem Band.

Katharina Sass (Hrsg.), PapyRossa Verlag, Köln 2017

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Soziale Arbeit - Sexarbeit - Menschenhandel: Ambivalenzen im Feld der Fachberatungsstellen

Mit den Debatten um 'Zwangsprostitutierte' zur Fußball-WM der Männer 2006 und aktuell um das sogenannte Prostituiertenschutzgesetz sind Sexarbeit und Menschenhandel erneut in das öffentliche Interesse gerückt. In diesem Kontext erlangen auch Beratungsstellen für (Rechte von) Sexarbeiter_innen und für Betroffene von Menschenhandel eine neue Sichtbarkeit. Als Sprachrohre für ihre Adressat_innen intervenieren sie in die Debatten, geben Stellungnahmen ab, sind Teil Runder Tische und damit auf vielfältige Weise in politische Auseinandersetzungen eingebunden - eine Dimension, mit der Soziale Arbeit selten in Verbindung gebracht wird. Veronika Ott geht in ihrer Dissertation diskurs- wie gouvernementalitätstheoretisch inspiriert der Frage nach, wie das Wissen der Fachberatungsstellen zu Sexarbeit und Menschenhandel vor dem Hintergrund ihrer institutionalisierten Arbeitsweisen und Selbstverständnisse zustande kommt. Es diskutiert, wie Soziale Arbeit durch dieses Wissen - sowohl herausfordernd wie stabilisierend - in die gesellschaftliche Aushandlung von 'Sozialen Problemen' verflochten ist. Auf der Grundlage von Expert_innen-Interviews mit 20 Fachberatungsstellen bundesweit stellt das Buch damit auch eine Auseinandersetzung mit den Notwendigkeiten, Grenzen und Möglichkeiten eines solidarischen Fürsprechens für gesellschaftlich Ausgegrenzte dar.

Veronika Ott, Marta Press, Hamburg 2017

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The Pimping of Prostitution

Julie Bindel ist eine britische Journalistin und Feministin, die schon seit 35 Jahren gegen Gewalt an Frauen und für die Abschaffung der Prostitution kämpft. Für das Buch recherchierte sie weltweit zwei Jahre lang und führte 250 Interviews mit Frauen und Männern in der Prostitution, mit Aussteigerinnen, aber auch Zuhältern, Bordellbetreibern, Vertretern der Sex-Lobby und Sexkäufern. Sie lässt keinen Aspekt unberücksichtigt: die Bewegng zur Abschaffung der Prostitution, die Prostitutions-Lobby, die Frage der Legalisierung im Gegensatz zum Nordischen Modell und vieles andere findet Berücksichtigung. (Sprache: Englisch)

Julie Bindel, Palgrave Macmilian, 2017  

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Anna Papritz 1861-1939. Die Rittergutstochter und die Prostitution

Wie Anna Pappritz und die Frauenbewegung des beginnenden 20. Jahrhunderts den Kampf um Gleichberechtigung aufnehmen, wie sie es schaffen, dass über das Tabuthema Prostitution öffentlich geredet wird, welche Argumente ausgetauscht und welche Fehden mit den ebenfalls sich dem Thema zuwendenden Ärzten ausgetragen werden, steht im Zentrum dieser Biografie.

Ihr war es nicht eben in die Wiege gelegt, ausgerechnet zur Prostitutionsexpertin zu werden: 1861 in der Mark Brandenburg auf dem Gut ihrer Familie geboren, wurde Anna Pappritz konservativ erzogen. Doch sie strebte ein anderes, freieres Leben an und zog in die aufstrebende Metropole Berlin. Während einer Englandreise im Jahr 1895 wurde sie auf den skandalösen Umgang der Gesellschaft mit Prostituierten aufmerksam– und begegnete Vertreterinnen des englischen Abolitionismus. Tief erschüttert kehrte sie heim und begann Unterstützerinnen für ihre Idee zu suchen, die englische Bewegung zur Abschaffung der Reglementierung der Prostitution nach Deutschland zu holen. 1899 gründete sie den ersten abolitionistischen Ortsverein in Berlin, flankiert von der bürgerlichen Frauenbewegung. Sein Motto: »Es gibt nur eine Moral, sie ist die gleiche für beide Geschlechter.« – Dank des Engagements von Pappritz wurden in der Weimarer Republik die frauendiskriminierenden Regelungen der Prostitutionsabwicklung teilweise aufgehoben.

Kerstin Wolff, Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach/Taunus 2017

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Prostituiertenschutzgesetz. Kurzkommentar

Bessere Arbeitsbedingungen und Informationen. Im Prostituiertenschutzgesetz sind Bestimmungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zum Zugang zu objektiven Informationsquellen für alle Prostituierten verankert. Der Aufbau des Buches folgt dem Aufbau des Gesetzes. Im Anschluss an den jeweiligen Paragrafen kommentiert der Verfasser die Regelung. Abgerundet wird das Buch durch ein Muster für den Aufbau eines Betriebskonzeptes, Hinweise zur Abgrenzung der selbständigen zur nichtselbständigen Tätigkeit der Prostituierten sowie Checklisten zum Erlaubnisverfahren.

Manfred Büttner, Boorberg Verlag, Berlin 2017

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Der verdrängte Skandal: Menschenhandel in Deutschland  

Martina ist ein aufmüpfiger Teenager. Mit 15 hält sie es zu Hause nicht mehr aus und zieht zu älteren Freunden. Doch sie ahnt nicht, dass deren Zuneigung nicht ganz uneigennützig ist. Sie sperren Martina in eine Wohnung, wo sie von mehreren Männern vergewaltigt wird. Anschließend gibt es kein Zurück mehr: Von jetzt an muss Martina anschaffen gehen. Erst mit 24 schafft sie den Ausstieg dank der Hilfe von Karo e.V.

Menschenhandel mitten in Deutschland? Eine bittere Realität. Alleine rund 5000 Zwangsprostituierte leben hier, so Schätzungen des Bundeskriminalamtes. Kein Wunder, sind wir dank liberaler Gesetzgebung doch längst der Puff Europas (Manfred Paulus, Kriminalhauptkommissar a.D.)! Der verdrängte Skandal erzählt die herausfordernden Geschichten von Betroffenen. Eingerahmt werden diese von Hintergrundbeiträgen: über die Rechtslage der Opfer und die Vorgehensweisen der Täter. Aber auch über Mut machende Initiativen, ins Leben gerufen von Menschen, deren Glaube ein Wegschauen nicht zulässt: die Arbeit von solwodi von Sr. Lea Ackermann oder die Hamburger Initiative Mission Freedom.

Frank Heinrich & Uwe Heimowski, Brendon, 2016 

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Der heilige Skarabäus  

Bis die Gestapo ihn 1933 beim S. Fischer Verlag in Berlin beschlagnahmte und kurz darauf verbrannte, hatte der Skandalroman "Der heilige Skarabäus", der erstmals 1909 erschienen war, bereits 22 Neuauflagen erlebt. In diesem als „Unsittenroman“ verdammten Buch, eröffnet die damals schon bekannte Verfasserin einen schonungslosen Blick auf die Vergnügungssucht und das Laster des Bürgertums im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Anhand des buntbewegten Treibens im sogenannten „Rothaus“, das von einer üblen Absteige bald zu einem der vornehmsten und bestbesuchtesten erotischen Salons der Stadt wird, schildert sie nicht nur den Aufstieg und Untergang eines einzelnen Bordells, sondern entwirft auch gleichzeitig eine gleichermaßen kritische wie hellsichtige Sozial- und Gesellschaftsstudie. Zum ersten Mal in der Geschichte der österreichischen Literatur geht es hier um das Leben der Prostituierten selbst, um verwegene, verführte und oft bedauernswerte Geschöpfe, die durch Unwissenheit, Not und Verzweiflung zur Prostitution kommen und durch Geldgier, Korruption und Mädchenhandel zur Ware der käuflichen Liebe werden.

Else Jerusalem, Das vergessene Buch (DVB) Verlag, 2016 

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Ware Frau. Prostitution, Leihmutterschaft, Menschenhandel 

Was hilft gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution? Die Freier bestrafen? Oder das ‚älteste Gewerbe der Welt‘ weiter liberalisieren?

Die Autorin stellt in ihrem Buch das schwedische Modell vor, das nicht die Prostituierten bestraft, sondern die Freier. Nach statistischen Untersuchungen hat dies dazu geführt, dass sich die Anzahl der Prostituierten mehr als halbiert hat und in Schweden eine gesellschaftliche Ächtung für Männer gilt, die für Sex bezahlen müssen.

Die Typische Leihmutter stammt aus der Unterschicht oder der unteren Mittelschicht und ist oft nicht in der Lage ihre eigene Familie zu ernähren.

Menschenwürde bedeutet, dass man Menschen nicht instrumentalisieren darf. Gibt es ein Recht auf ein Kind? All diesen Fragen geht Kasja Ekman in ihrem Buch ‚Ware Frau‘ nach.

Kajsa Ekis Ekman, Orlanda Frauenverlag, 2016

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Shadow’s Law: The True Story of a Swedish Detective Inspector Fighting Prostitution

Simon Häggström erzählt erschütternde Geschichten aus seiner Arbeit als schwedischer Kriminalkommissar im Rotlichtmilieu Stockholms. Seine Erlebnisse sind Plädoyers für die gesetzliche Regulierung der Prostitution, die Schweden vor mehr als 20 Jenaern gewählt hat.

Und sie sind Plädoyers für die Menschlichkeit. (Sprache: Englisch)

Simon Häggström, Bullet Point Publishing, 2016 

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Was vom Menschen übrig bleibt 

Die irische Autorin Rachel Moran tritt an gegen das Prostitutionsestablishment. Ihr brillanter und international hochgelobter Bericht entlarvt die romantisierenden Vorstellungen von der „selbstbestimmten Hure“. Moran weiß, wovon sie spricht. Als obdachlose Heranwachsende geriet sie in den Strudel der Prostitution und konnte sich erst sieben Jahre später aus eigener Kraft daraus befreien. Als Überlebende ist sie dieser Parallelwelt entkommen und liefert uns in ihrem Buch nun Innenansichten einer zerstörerischen Lebensweise. Mit der Sensibilität einer Betroffenen und der virtuosen Sprachmächtigkeit einer Journalistin führt sie in die Gesetzmäßigkeiten einer Tabuzone ein, aus der keine Frau unbeschadet zurückkehrt.

Rachel Moran, Tectum, 2015  

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Nackte Tatsachen. Wie deutsche Printmedien über Prostitution berichten 

Prostitution ist in Deutschland seit dem Prostitutionsgesetz von 2002 ein rechtlich anerkannter Beruf. Das beabsichtigte Ziel des Gesetzes: Prostitution sollte nicht länger sittenwidrig sein, sondern eine ganz normale Erwerbstätigkeit werden und den Prostituierten den Weg in die Sozialkassen ebnen. Doch auch zwölf Jahre nach der Gesetzgebung von 2002 herrscht in der deutschen Gesellschaft kein Konsens über die Bewertung von Prostitution. Welche Rolle spielen die Massenmedien bei der Konstruktion des kontroversen Themas? Welche Blickwinkel werden eingenommen und von wem? Debora Höly untersucht in einer Inhaltsanalyse das sogenannte Framing der Prostitutionsberichterstattung in deutschen Printmedien zwischen 1998 und 2012.

Debora Höly, Tectum, 2015  

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Sklavenmarkt Europa. Das Milliardengeschäft mit der Ware Mensch

Menschenhandel ist die moderne Form der Sklaverei und eine so grausame Geschichte wie einst die des Sklavenhandels. Frauen, Männer, Kinder werden von kriminellen Vereinigungen versklavt in Prostitution und Zwangsarbeit, verkauft als Haussklaven und an Bettlerbanden, ausgebeutet mit Dumpinglöhnen und ausgeschlachtet im internationalen Organhandel. In Europa beträgt der geschätzte jährliche Umsatz des organisierten Verbrechens mit der Ware Mensch 15 Milliarden Euro.

Michael Jürgs reiste auf die Dunkelfelder des Verbrechens, war bei Razzien und Strategiesitzungen dabei und befragte bei Europol, Bundespolizei, UNO, Frontex und nichtstaatlichen Hilfsorganisationen die Frauen und Männer, die den Kampf gegen die Gesetzlosen im Namen des Gesetzes bestreiten.

Michael Jürgs, C. Bertelsmann Verlag, 2014

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Hurenleben

Als Seelsorgerin begegnet Monika Rudolph Prostituierten. Die, die sonst auf ihre Weise Gehör schenken, finden bei ihr selbst einmal Gehör. Hier erzählen sie, warum sie sich für diesen Weg entschieden haben. Oft sind es zerplatzte Träume oder Sehnsüchte, die ihnen keine Wahl ließen, manchmal ist es aber auch eine bewusste Entscheidung zu diesem Lebensweg. Doch welche Wünsche haben sie? Welche Sehnsüchte erhalten sie aufrecht, die selbst als Projektionsfläche anderer dienen? Monika Rudolph gelingt es, hinter die Fassade zu schauen und in eine Welt vorzustoßen, die immer noch der Mantel der tabubeladenen Verschwiegenheit umgibt. Eine Einladung, diese Menschen einen Herzschlag lang auf ungewohnten Lebenspfaden zu begleiten und sich von ihrer Lebensklugheit anrühren zu lassen.

Monika Rudolph, Herder, 2014

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Tatort Deutschland: Menschenhandel. Frauenhandel, Kinderhandel, Zwangsprostitution, Organhandel, Heiratsmarkt 

Fakt ist, die so schmutzigen wie lukrativen Geschäfte mit der Ware Frau und Kind halten weltweit unvermindert an. Deutschland ist daran in hohem Maße beteiligt und bietet als Zielland und Land der Ausbeutung „beste“ Rahmenbedingungen für die Zuführung von Frauen und Kindern in die Zwangsprostitution, für die skrupellosen Geschäfte von Menschenhändlern, Zuhältern und verbrecherischer Organisationen. Die Rotlichtmilieus gelten als Einfallstore der Organisierten Kriminalität. Frauenhandel und Zwangsprostitution sind Basisdelikte und „unverzichtbares“ Standbein dieser kriminellen Organisationen. Der Autor beleuchtet die Situation in den Rekrutierungsländern, die Anwerbungs- und Schleusungsmethoden sowie die Ausbeutung der Sexsklav(inn)en in den bundesdeutschen Rotlichtmilieus anhand kriminalistischer Erfahrung. Er zerstört Illusionen, bringt die Ambivalenz und Scheinheiligkeit ans Licht und entlarvt „Gutmenschen“ als Gehilfen des Verbrechens.

Der Autor ist Kriminalhauptkommissar a.D. mit einer langjährigen Erfahrung im Bereich der Rotlichtkriminalität, des Frauen- und Kinderhandels und der Pädokriminalität. U.a. war er auch international in Thailand, Weißrussland und Südosteuropa tätig.

Manfred Paulus, klemm+oelschläger, 2014 

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Die industrialisierte Vagina – Die politische Ökonomie des globalen Sexhandels 

Dieses Buch untersucht, wie sich Prostitution und andere Bereiche der Sexindustrie – einst sich im Verborgenen abspielende und gesellschaftlich verachtete Praktiken in kleinem Maßstab – zu sehr profitablen, seriösen Marktsektoren entwickelt haben, die von Regierungen legalisiert und entkriminalisiert wurden. Sheila Jeffreys demonstriert die Globalisierung der Prostitution, in dem sie nicht nur auf das Wachstum und die globale Ausbreitung der Pornografie und den Boom von Sexshops, Stripclubs und Begleitagenturen hinweist. Sie bezieht auch die Katalogbrautindustrie und die Zunahme von Sextourismus und Frauenhandel sowie Militärprostitution und sexuelle Gewalt im Krieg mit ein.

Sheila Jeffreys, Marta Press, 2014 

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Fucking Poor – Was hat „Sexarbeit“ mit Arbeit zu tun?  

Prostitution wird oft als eine unabänderliche gesellschaftliche ‚Notwendigkeit’ betrachtet, quasi ‚zum Mensch sein gehörend’, obgleich sie ein ‚Dienst am Mann’ ist. Genau deshalb soll diese kulturelle Praxis als etwas ‚Normales’ akzeptiert und diskutiert werden. Die Auswirkungen dieses ‚Normalisierungsdiskurses’ auf die Frauen und Männer innerhalb und außerhalb der Prostitution werden dabei ebenso außer Acht gelassen wie bestehende Macht- und Gewaltstrukturen. In diesem Buch beweist Anita Kienesberger, dass „Sexarbeit“ keinesfalls eine Arbeit wie jede andere ist. Sie setzt sich mit dieser Begriffsverschiebung und seinen Folgen auseinander. Die Autorin ist überzeugt, dass es im Zusammenhang mit Prostitution dringend notwendig ist, die Frage nach gesellschaftlichen Machtverhältnissen neu zu stellen.

Anita Kienesberger, Marta Press, 2014

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Weißer Markt – Frauenhandel und Völkerrecht vom Ausgang des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts 

„Dringende Warnung an auswandernde Mädchen. Nimm im Auslande keine Stelle an ohne vorherige sichere Erkundigung! Wende dich in Not und Gefahr an das Nachweisungsbureau für Auswanderer am Bahnhof oder die Bahnhofsmission oder auch an den Wirt.“Diese Warnung des Deutschen Nationalkomitees zur Bekämpfung des Mädchenhandels spiegelte die gesellschaftliche Realität um die Jahrhundertwende des ausgehenden 19. Jahrhunderts wider. Was waren die Gründe für den Menschenhandel? Durch wen und mit welchen Mitteln wurde er getätigt? Und wie wurde der Menschenhandel bekämpft? Stefanie Lauben analysiert den Versuch, den weißen Mädchen- und Frauenhandel zwischen dem ausgehenden 19. und der Mitte des 20. Jahrhunderts durch Schaffung völkerrechtlicher Normen zu bekämpfen. Sie zeichnet die Entstehung von völkerrechtlichen Regeln nach, mit denen die internationale Gemeinschaft den Handel mit Kindern und Frauen zu bekämpfen versuchte. Vergleicht man die Diskussionen, die im Rahmen der Erarbeitung jener Normen geführt wurden, mit Berichten über den Handel mit Mädchen und Frauen zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung aus dem Jahr 2012, fällt auf, dass diese erschreckend ähnlich sind. Das Problem ist bis jetzt nicht gelöst, die Diskussion darüber nötiger denn je!

Stefanie Lauben, Tectum, 2014 

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Freiheit für Linh

Bei verdeckten Ermittlungen in Svay Pak, einem Zentrum der Sexindustrie und des Menschenhandels in Kambodscha, begegnet Robert Earle der fünfjährigen Linh. Und ihr Gesicht lässt ihn nicht mehr los. Es muss einen Weg geben, diese Kinder aus der Gewalt der Menschenhändler und aus der brutalen Zwangsprostitution zu befreien.

Gary A. Haugen/Gregg Hunter, Brunnen Verlag, Giessen 2009; Taschenbuch: 2014

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Die Zeit des Schweigens ist vorbei

Mandy ist sechzehn, als sie von zu Hause wegläuft. Sie findet Unterschlupf in einer vermeintlichen »Mädchen-WG«. Das Martyrium beginnt: Zwangsprostitution, Vergewaltigungen, psychischer Terror. Ein ehrliches, schmerzhaftes Buch, geschrieben von einer jungen Frau, die den Mut hat, das Schweigen zu brechen.

Mandy ist zwölf, als ihr Vater stirbt. Das ist 1989, im Jahr des Mauerfalls. Bald verliebt sich ihre Mutter neu. Mandy mag den Stiefvater nicht, es gibt Streit, auch Schläge. Immer öfter bleibt sie länger von zu Hause weg. Schließlich lernt sie K. kennen. Er gewährt ihr Unterschlupf in einer „Mädchen-WG“. Das Martyrium beginnt: Zwangsprostitution, Vergewaltigungen, psychischer Terror. Keines der fünf Mädchen, die im Leipziger „Jasmin“ zum Sex gezwungen werden, ist älter als 18. Unter den Freiern sind hochrangige Persönlichkeiten. Ein ehrliches, schmerzhaftes Buch, geschrieben von einer jungen Frau, die den Mut hat, das Schweigen zu brechen.

Mandy Kopp, Ullstein Buchverlag, Berlin 2013; Taschenbuch: 2014

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Deutschland Verbrecherland? Mein Einsatz gegen die Organisierte Kriminalität

Menschenhändler, Russen-Mafia, Camorra-Ableger und Rockergangs: Deutschland gerät immer fester in den Würgegriff der organisierten Kriminalität. Das Erschreckende: Bei der Jagd auf die Verbrecher sind die Ermittler häufig auf der Verliererseite - auch, weil sie an den Unzulänglichkeiten der deutschen Strafverfolgung scheitern oder von Politikern behindert werden. Der erfahrene Staatsanwalt Egbert Bülles schlägt Alarm: Wenn wir nicht aufpassen, wird Deutschland zum Brennpunkt des organisierten Verbrechens.

Egbert Bülles, Econ Verlag, Berlin 2013

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PROSTITUTION. Ein deutscher Skandal. Wie konnten wir zum Paradies der Frauenhändler werden?

Das Buch ist Teil einer Kampagne gegen das deutsche Prostitutionsgesetz von 2002. Es handelt sich um eine Zusammenstellung von Artikeln der Zeitschrift Emma über Prostitution aus den vergangenen Jahren.

Alice Schwarzer (Hrsg.), KiWi (Emma-Buch), 2013

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Frauenhandel in Deutschland – Im Spannungsfeld von Abschiebungspolitik und Prostitution 

Frauenhandel wird in den letzten zehn Jahren zunehmend als Verletzung der Menschenrechte angesehen und von zahlreichen Akteuren auf nationaler und internationaler Ebene bekämpft. Dennoch können Politik und Gesellschaft bislang keine positiven Ergebnisse im Kampf um die Eindämmung dieses Phänomens verbuchen. Annette Huland fragt nach den Ursachen dieses Missstandes. Hierzu zeichnet sie die Entstehung und Entwicklung des Frauenhandelsdiskurses in Deutschland nach und berücksichtigt auch den europäischen und internationalen Kontext vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute. Dabei deckt sie bedenkliche Leerstellen auf. Hulands These lautet: Diese Lücken begünstigen eine Instrumentalisierung des Frauenhandelsdiskurses und verhindern sogar die Bekämpfung des Frauenhandels. Huland fragt nach den dahinter stehenden Interessenkonflikten, insbesondere in den Bereichen der Prostitutionsregulierung und der Ausländer- und Abschiebungspolitik. Die Autorin diskutiert, inwieweit bipolare Ausschlussmechanismen in Bezug auf Geschlecht und Nation die Wirksamkeit von Menschenhandelsbekämpfungsansätzen verhindern.

Annette Huland, Tectum, 2012 

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Patricia Green, ein Engel im Rotlichtviertel  

Ein unerhört eindrückliches Lebensbild über Patricia Green, die gebürtige Neuseeländerin. Sie lebte 17 Jahre in Bangkok , Thailand, wo sie „Rahab Ministries“ gründete, eine christliche Straßenarbeit für thailändische Frauen in der Prostitution. Seit 2006 lebt Patricia Green in Berlin, wo sie „Alabaster Jar e.V.“ aufbaute, ein Hilfsprojekt für Frauen aus Ungarn, Bulgarien, Polen, Tschechien und Deutschland, die in der Prostitution arbeiten. Über die Jahre hinweg hat Patricia Green mit ihren wöchentlichen Straßenbesuchen Tausende von Frauen mit dem Evangelium erreicht und Hunderten aus der Prostitution heraushelfen können.

Eleina Ericksson, Brunnen, 2012

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Der gelbe Schein. Mädchenhandel 1860 bis 1930

Sie reisten aus Deutschland nach Kalifornien, aus Österreich-Ungarn nach Südamerika oder aus dem Russischen Reich in die USA: Mädchen und junge Frauen auf der Suche nach einer neuen Existenz. Ihre Auswanderung wurde fast immer zur riskanten Gratwanderung: Sie sichten Arbeit in Privathaushalten, Gaststätten oder Tanzpalästen, doch ihr Weg führte nicht selten in die Prostitution. Mit Gewalt verschleppt, mit märchenhaften Versprechen verführt oder aus freien Stücken? Die Diskussion darüber wurde schon damals vehement geführt.Dieses Buch macht sich auf die Suche nach Spuren und Dokumenten, die von den Lebenswegen dieser jungen Frauen zeugen. In Fotos, Briefen, Polizeiprotokollen und Zeitungsnotizen werden ihre Hoffnungen, Ängste und Nöte spürbar: Was ihnen in den Jahren 1860 bis 1930 geschah, wirkt heute wieder hochaktuell.

Irene Stratenwerth, edition DAH, Bremerhafen 2012

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Sklaverei. Im Inneren des Milliardengeschäfts Menschenhandel

Noch nie in der Menschheitsgeschichte war Sklaverei und Menschenhandel so verbreitet. Mit der modernen Sklaverei wird mehr Geld verdient als mit dem Drogenhandel. Unbeirrt kämpft die Menschrechtsaktivistin Lydia Cacho gegen den Kinder- und Sklavenhandel: Von Japan über Kambodscha und Europa bis nach Nord- und Südamerika ist sie undercover den Menschenhändlern auf der Spur.

Lydia Cacho analysiert die weltweit verbreitete Kultur des Sexismus, weist eindrücklich nach, wie sexuelle Gewalt in diversen Kriegen gezielt als Waffe eingesetzt wird und welche neue Formen der Ausbeutung durch das Internet entstanden sind.

Ein aufregendes Buch über eines der schockierendsten Themen unserer Zeit – mit einem Vorwort von Carolin Emcke.

Lydia Cacho, Fischer Verlag, 2011

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Die Masche Liebe

Lisa, 15, kann ihr Glück kaum fassen, als sich der gut aussehende Mo ausgerechnet in sie verliebt. Der 22-Jährige überhäuft die Schülerin mit teuren Geschenken und hat stets ein offenes Ohr für ihre Probleme. Dass Mo mit Drogen dealt, verdrängt sie. Hauptsache, er liebt sie. Von Loverboys, bei denen Liebe nur eine Masche ist, um Mädchen zu Prostituierten zu machen, hat sie noch nie was gehört ...

In diesem packenden Jugendroman für Leser ab 13 Jahren verknüpft die vielfach ausgezeichnete Autorin Helen Vreeswijk ihre eigenen Erfahrungen bei der niederländischen Kriminalpolizei mit einer zugleich spannenden wie auch einfühlsamen Geschichte von manipulativen Loverboys, einer trügerischen ersten Liebe und dem Teufelskreis der Prostitution.

Helen Vreeswijk, Loewe Verlag, Bindlach 2010

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Verkauft, versklavt, zum Sex gezwungen. Das große Geschäft mit der Ware Frau

Menschenhandel: Ein Verbrechen, das mitten unter uns geschieht. Vor allem Frauen und Kinder sind die Opfer. Aber kaum jemand nimmt Notiz davon. Dabei wird die »Ware Frau« offen zum Kauf angeboten – täglich in Zeitungsanzeigen, rund um die Uhr im Internet. Laxe Bestimmungen und eine nachlässige Rechtsauslegung machen es Schleppern und Schleusern leicht. Wer profitiert von dem lukrativen Geschäft? Wer sind die Freier, die die Nachfrage für das verbrecherische Angebot erst erzeugen? Diese sensible und zugleich mutige Reportage lässt Opfer zu Wort kommen, bringt erschreckende Details ans Tageslicht und zeigt: Wir können etwas tun. Wer diese unerträglichen Verbrechen an Frauen und Kindern nicht länger akzeptieren will, ist aufgefordert zu handeln.

Lea Ackermann / Inge Bell / Barbara Koelges, Kösel-Verlag, 2005

Filmtipps


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Not today

Der 20-jährige Caden hatte nur eines im Sinn: Feiern und das Leben genießen. Als er mit Freunden zu einer Party-Tour nach Indien aufbricht, hofft und betet seine Mutter, dass diese Reise ihren Sohn verändern wird.

Doch Caden scheint das Elend und die Armut der Bevölkerung nicht zu sehen. Während er und seine Freunde das Nachtleben von Hyderabad genießen, behandeln sie die Bettler auf den Straßen mit Arroganz und Gleichgültigkeit. So auch die kleine Annika und ihren Vater Kiran, die kurz vor dem Verhungern sind und Caden um Hilfe bitten. Als sich jedoch Cadens Gewissen bemerkbar macht und er beschließt, dem Mädchen und ihrem Vater zu helfen, ist es bereits zu spät: In seiner Hilflosigkeit hat Kiran seine Tochter an einen Fremden verkauft, in der festen Überzeugung, Annika dadurch eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Er ahnt nicht, dass die verkauften Kinder in Sklaverei und Prostitution landen. Zusammen mit Kiran macht er sich auf die Suche nach dem Mädchen. Was er dabei erlebt, verändert sein Leben und seine Weltsicht für immer…

DVD, SCM Hänssler, dt./engl., 2014

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Nefarious – Merchant of Souls

Moderne Sklaverei – es klingt paradox. Haben nicht Politiker wie Abraham Lincoln und William Wilberforce die Sklaverei schon vor 100 Jahren abgeschafft? Leider nicht ganz. Mit über 27 Millionen versklavten Menschen ist der globale Menschenhandel eines der größten Probleme unserer Zeit!

Nefarious ist eine mehrfach preisgekrönte Dokumentation über die Wahrheit der modernen Sexsklaverei und spannt dabei den Bogen von Osteuropa über Südostasien bis hin zur „Sin City“ Las Vegas. Was sind die Ursachen für Menschenhandel? Auf der Suche nach Antworten bereiste Regisseur Benjamin Nolot 19 Länder und interviewte zahlreiche Experten. Nefarious ist das Ergebnis seiner umfangreichen Recherche: Es zeigt die gewaltsame Ausbeutung von Mädchen und jungen Frauen weltweit. So erschütternd die Wahrheit auch ist – es gibt Hoffnung. Berichte von Menschen, die der Sexsklaverei entkommen sind, machen Mut.

DVD, 2011, 96min., engl. m. dt. UT oder auf Youtube verfügbar (Englisch).

Entstehungsgeschichte


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